Um einwandfreie Produkte sicherzustellen, brauchen wir auch einwandfreie Betriebs- und Prüfmittel. Und um die entsprechenden Kalibrierdaten einfach, sicher und komfortabel übermitteln zu können, gibt es die Richtlinie VDI/VDE 2623. Was es damit genau auf sich hat, verrät dieser Artikel.

Okay, sie sind vielleicht nicht ganz so bekannt wie ihre Verwandten, die DIN-Normen. Aber zumindest von ihnen gehört haben doch die meisten von uns: Die Rede ist von den Richtlinien des VDI. Diese beinhalten richtungsweisende Beurteilungs- und Bewertungskriterien zu unterschiedlichen Anwendungsfeldern, vom Trinkwasser bis zur Produktentwicklung. Damit geben sie Fachleuten wertvolle Entscheidungshilfen und die Sicherheit, dass sie nach einer anerkannten Regel der Technik vorgehen.

Bereits seit 1884 stellt der Verein deutscher Ingenieure (VDI) die Richtlinien auf. Fun Fact: Sie sind tatsächlich reine „Richtlinien“. Das heißt, im Gegensatz zu den DIN-Normen sind VDI-Richtlinien nicht verbindlich, sondern eher allgemein anerkannte Empfehlungen. Die Richtlinie „VDI/VDE 2623“ gehört ins Prüfmittelmanagement und soll dort den Austausch von Daten vereinfachen, indem sie ein festes Datenformat für den Austausch definiert.

Warum Prüfmittelmanagement?

Wieso müssen Messmittel überhaupt kalibriert werden? Kalibriert wird, um sicherzustellen, dass das, was auf dem Messmittel angezeigt wird, auch einem internationalem „Normal“ der verwendeten Maßeinheit entspricht. Nur so können unterschiedliche Stellen, die die gleichen Produkte prüfen, auch zu entsprechenden Ergebnissen kommen. Es muss im Unternehmen deshalb einzelne Prüfmittel für unterschiedliche Messaufgaben mit allen nötigen Einheiten geben.

Um Prüfmittel zu kalibrieren, sind jede Menge unterschiedlicher Daten nötig. Und dann entstehen natürlich beim Messen noch viele weitere Ergebnisse, die wiederum verarbeitet werden müssen. Oft sind diese Daten bereits digital vorhanden – aber längst nicht in einheitlicher Form. Das macht es schwierig, die Daten weiterzuverarbeiten und weiterzuleiten. Sollen die Daten nämlich beispielsweise an einen Geschäftspartner geschickt werden, muss eine oft aufwendige individuelle Lösung gefunden oder sogar entwickelt werden.

Die Lösung: VDI/VDE 2623

Abhilfe für diese unwirtschaftliche und fehleranfällige Arbeitsweise schafft die 2012 veröffentlichte Richtlinie VDI/VDE 2623. Im November 2020 erschien die Aktualisierung des VDI. Die Richtlinie vereinheitlicht das Datenformat für das Prüfmittelmanagement, und zwar mit dem sogenannten Calibration-Data-Exchange-Datenformat, kurz CDE-Datenformat. Das ermöglicht es, die Prüfmitteldaten auch online sicher zwischen verschiedenen Anwendungen und Datenbanken auszutauschen.

Wird also die VDI/VDE 2623 angewandt, ist ein zuverlässiger und schneller Austausch von Prüfmitteldaten zwischen unterschiedlichen Systemen (beispielsweise Abteilungen, Werken oder Kalibierdienstleistern) gesichert. Für die Qualitätssicherung bietet das den großen Vorteil, dass einfach alle relevanten Daten gesammelt und zusammengefasst werden können.

Betriebsmittel verwalten mit BabtecQube- und BabtecQ-Prüfmittelmanagement

Besonders komfortabel wird die Prüfmittelkalibrierung, wenn sie digitalisiert wird – beispielsweise mit den Softwarelösungen BabtecQube- oder dem BabtecQ-Prüfmittelmanagement. Mit dem Service „Betriebsmittel & Prüfmittel” der cloudbasierten Plattform BabtecQube lassen sich an zentraler Stelle alle Stammdaten pflegen, die Betriebsmittel überwachen und die Einsatzfähigkeit sichern. Als Sahnehäubchen garantiert die lückenlose Historie die Rückverfolgbarkeit und Überwachung des Lebenszyklus. Alle Besitzer- und Standortwechsel, Kalibrierungen und Prüfungen werden automatisch dokumentiert – optional mit Fotos, Dokumenten und Kommentaren.

Kalibrieren durch externe Dienstleister

Auch, wenn die Prüfmittelkalibrierung durch externe Dienstleister erfolgt, bringt die einheitliche Digitalisierung der Daten nach VDI/VDE 2623 enorme Vorteile. Nachdem die fälligen Prüfmittel für die Lieferung zusammengestellt sind, werden die Stammdaten einfach gebündelt an den Kalibrierdienstleister übermittelt. Sobald dieser sich mit den Ergebnissen und Zertifikaten in digitaler Form zurückmeldet, landen diese per Knopfdruck direkt bei den Prüfmitteln. Damit alles sicher übertragen wird, erfolgt der Austausch mit dem BabtecQube selbstverständlich auf Basis der VDI/VDE 2623.

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